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«Menschliche Abgründe!»

Bewertung von Thorsten Nagel, Nidda, vom 28. März 2012

ausgezeichnet (5 von 5 Sternen)

Was hat Rummel vor? Woher nimmt er diesen unbändigen Willen zum Leben, diese Kraft? Sollte es wirklich das sein, was man schon bald vermutet, aber nicht glauben kann, noch nicht glauben will? Schnell entpuppt sich der bereits von den Ärzten aufgegebene Kranke als wahres Monster. In insgesamt 15 Kapiteln mit jeweiligem Zwischenspiel blättert Jahnke das Leben des Maximilian Rummels vor uns auf (in der Schule... als Bahnarbeiter... bei der Volksarmee...) Doch sollte es diesem wirklich gelingen, auch noch sein schreckliches Lebenswerk zu krönen?

Mit dem Charme der untergehenden DDR geschmückt steckt hinter der Erzählung mehr als das bloße Aneinanderreihen der Verfehlungen eines Maximilian Rummels. Verfehlungen? Aus Sicht des Protagonisten sieht das doch in Wirklichkeit alles ganz anders aus. Natürlich musste er sich wohl das eine oder andere Mal wehren, schließlich ging es doch um die Gerechtigkeit, seine Gerechtigkeit. Wer mag denn da gleich von Rache sprechen? Oder wenn schon Rache war, so doch nachvollziehbar. Natürlich trugen die anderen die Schuld, hatten sie doch allesamt selbst Dreck am Stecken...

Jahnkes Thriller ist eine Beschäftigung mit dem menschlichen Abgrund! Woher kommt das Böse in der Seele des Menschen? Seien wir ehrlich, Rummel ist ein Ekel, Meister des Chaos und der Verstellung. Nennen wir die Dinge ruhig beim Namen: Er ist ein Vergewaltiger und Mörder und schreckt dabei noch nicht einmal vor seiner eigenen Familie zurück! Das Buch, obwohl nicht einfach zu lesen, regt zum Nachdenken an und zieht tiefer und tiefer in seinen schrecklichen Bann.

Wer ist dieser Mensch, der da mit dem Leben und Schicksal anderer spielt, wie ein rachsüchtiger Gott? Oder tut man dem Krebskranken Unrecht? Wäre unter anderen Umständen vielleicht doch ein ganz anderer aus ihm geworden? Ein angesehener, freundlicher Mitbürger, für den er sich manchmal ausgibt? Was kann Rummel denn dafür, weder Frustrationstoleranz noch das geringste Mitgefühl entwickelt zu haben? Das kann man ihm doch nicht anlasten - oder? Legte man ihm nicht immer Steine in den Weg? Und was ist überhaupt mit den anderen? Wo ist sie denn, die Gerechtigkeit, die diesen Namen auch verdienen würde? Eine kleine Lüge hier, ein bisschen Intrige dort, wer möchte sich da schon ausnehmen? Die Stones mit ihrem Titel "Sympathy for the Devil" zumindest hätten ihre wahre Freude an diesem Buch gehabt.

Im wahrsten Sinne des Wortes ein Spiel mit dem Feuer!


Thorsten Nagel ©+®
Nidda, 19.03.2012

entnommen aus: www.amazon.de, Buchvorstellung

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