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und Foto: Stefan Jahnke
Rezensionen - Stulpenburgk
«Geschichte pur. Spannend!»
Bewertung von Konstantin Rotborn, Quedlinburg, vom 14. Dezember 2009
ausgezeichnet (5 von 5 Sternen)
Letztes Jahr war ich in Dresden.
Verwandte haben mir einiges gezeigt… Schlösser, schöne Gegenden.
Ich bin schon immer sehr interessiert an Geschichte und war davon fasziniert.
Eine Tagestour durch die Lausitz führte uns nicht nur nach Bautzen, sondern auch nach Stolpen. Und dabei erfuhr ich von der Geschichte dieser Reichsgräfin, die erst Mätresse eines Kurfürsten war. Der auch König von Polen wurde, und die dann viele Jahre, über vierzig glaube ich, auf dieser Burg Stolpen eingesperrt wurde und dort auch starb.
Damit war, auch wenn es sicher interessant schien, für mich diese Geschichte abgehakt.
Irgendwie kam mir das Titelbild des Buches von Stefan Jahnke bekannt vor. Weiß nicht, vielleicht eben dieser bauchige Turmansatz rechts.
Zumindest wollte ich die ersten Infos lesen und erkannte… ja, es ging um eben dieses Stolpen. Nur eben ein paar Jahrhunderte eher und auch noch ohne eine feste Burg aus Stein, sondern eher aus Holz.
Das ich mich für historische Romane interessiere bestellte ich mir dieses Buch und wurde nicht enttäuscht. Denn nun, das ist das Eine, weiß ich, wer Burg und Ort den Namen gab und, das ist das Andere, wie dieses ganze Gebiet erst zu Meißen und damit später zu Sachsen kam.
Eine spannende Geschichte, die da der Burgkmeister jenes Slawen zu berichten hat.
Moyko von Stulpen. Nun, ich dachte an die Skistulpen, dann auch an die, die man an den Armen tragen kann. Dass man sich auch so nennen darf, das wollte ich nicht einsehen.
Und doch war es so.
Misstrauisch wie ich nun einmal bin, recherchierte ich. Ja, es gab diesen Moyko von Stulpen. Und wirklich hat ihm ein Bischof aus Meißen Burg und Land genommen.
Nun, da ich bei meiner Recherche auch noch auf andere Jahnke-Bücher stieß, die ich jetzt sicher alle noch lesen werde, wusste ich schon, dass er die zumindest bisher bekannte Geschichte, gewürzt mit eigenen neuen Erkenntnissen und neuen Forschungsergebnissen in spannende Geschichten zu kleiden weiß.
Faszinierend!
Damals war eine wilde Zeit in den heutigen deutschen Landen. Die Staufer hatten ihre Macht eingebüßt, taten alles dafür, sie mit Friedrich wieder zurück zu gewinnen, hatten in ihm aber nur ein Kind, das nach oben strebte.
Die Slawen da an der Grenze des Reiches waren sicher unwichtig für diese Politik. Und doch schwört eben dieser von Stulpen dem Kaiser die Treue… egal wer der nun gerade war. Und er versucht, seine Schwester eben jenem Kaiser ins Bett zu legen, um seinen Einfluss nicht nur zu festigen, sondern zu erweitern. Auch wenn dieser Zug scheitert, so ist der Slawe nun ein Thema bei Hofe und gleichzeitig bei allen, die sich von ihm bedroht fühlen.
Nein, dieser von Stulpen war kein ehrlicher Mann. Nicht ehrlicher als alle anderen an Macht Interessierten jener Zeit. Zu schnell versucht er, Schwester und Tochter für seine Ziele zu missbrauchen, hintergeht auch den rat der Lusitzi, der Slawen in dieser Lausitz dort im Grenzland zu Böhmen und verkauft schließlich sein Land.
Hat er aber auch den Mut, das eben jenen anderen Slawen zu gestehen?
Wie werden die reagieren, wenn ihr Höchster solches tut?
Ich konnte von diesem Buch jedenfalls nicht lassen, musste es fast in einem Stück lesen und bekam entsprechenden Ärger mit der ganzen Familie, wusste aber endlich wie das damals so war.
Ich fasse es immer noch nicht.
Jahnke schreibt realistisch. Beschreibt seine Figuren so, dass man sie gleich vor sich sieht. Und selbst wenn man noch nicht in jener Gegend war, die sich sicher inzwischen auch sehr veränderte, kann man sehen und fühlen, wie die Truppen des Bischofs auf die des Stulpen stießen, wie die Slawen sich beim Verrat ihres Herrn und Herrschers fühlten und wie auch der Burgkmeister, der kein Slawe ist, jedoch bis zum Schluss fast treu zu seinem Burgherrn steht, erkennen muss, dass er, lapidar gesagt, auf das falsche Pferd setzte.
Hochspannung pur. Das ist es wohl.
Und das ganze in einer Zeit, wo noch keine der heutigen Grenzen richtig fest geklopft war, wo sich die Menschen eher erschlugen als sich zuzuhören.
Ich jedenfalls habe diesen stolzen Preis von 19.95 Euro für ein Paperbackbuch nicht eine einzige Seite lang bereut und schon Lust auf mehr.
Fazit: Sehr zu empfehlen!
entnommen aus: www.buch.de, Buchvorstellung
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Bewertung von Andreas Wesland, Berlin, vom 09. Dezember 2009
ausgezeichnet (5 von 5 Sternen)
Wieder ein historischer Roman.
In den letzten Jahren scheinen alle Autoren, die sich eine Zukunft ausmalen, auf diesen Erfolgszug aufspringen zu wollen. Natürlich mit mehr oder weniger Erfolg. Und ich verfolge dieses ganze Gerangel um den noch besseren und noch schöner präsentierten Roman schon mit einiger Skepsis.
Dann fand ich eine Internatankündigung von ‚Stulpenburgk'.
Ich kannte weder den Autor noch konnte ich mir auch nur anhand des Titeln vorstellen, worum es denn wohl ginge.
Also stempelte ich das Ganze vorerst ab, dass sich da einer eine Story ausgedacht hat, die er dann versucht krampfhaft als mit der Geschichte verwoben darzustellen. Nur dachte ich dies eben nur.
Eine Bekannte, dich sich auch in verschiedenen Foren informiert und so hofft, immer etwas ‚gutes' zu lesen zu finden, hatte wohl die gleiche Idee und wunderte sich, das der Autor wohl in einigen dieser Foren schon bekannt war für recht realistische Romane. Und es endete, wie das manchmal im Bekanntenkreis ist.
Ich hatte Geburtstag, sie war eingeladen und ich musste als Versuchskaninchen herhalten.
Mit den Worten ‚Wenn es Dir gefällt, dann möchte ich es auch lesen!' übergab sie mir dieses ‚Stulpenburgk' von Stefan Jahnke.
Hatte ich erst gar nicht gesehen, dass es sich um ein Paperback-Buch handelt, wunderte ich mich schon über den aufgedruckten hohen Preis auf der Rückseite, war aber vom Cover, welches sich ums ganze Buch zieht und wohl eine alte Burg im Sonnenuntergang darstellt, positiv gestimmt.
Der Abend wurde dann doch nicht so lange wie ich erst dachte und da die Gäste irgendwann verschwunden waren, griff ich mir wahllos eines der erhaltenen Bücher.
Wieder dieses ‚Stulpenburgk'.
Nun, was soll ich erzählen? Mein Arbeitgeber musste sich am nächsten Morgen gefallen lassen, dass ich wohl eine Menge Fehler im Büro machte, denn ich war müde, hatte die Nacht nicht geschlafen, dafür aber eine ganze Menge von diesem alten Slawen und seinen Freunden auf einer noch älteren Burganlage irgendwo an der alten böhmischen Grenze und seinen Freunden und Feinden erfahren. Wahnsinn schlechthin!
Mir sagte diese ganze Geschichte nichts. Erst. Und dann wurde mir klar, dass es gar um eine der schillerndsten Gestalten der deutschen Geschichte, Kaiser Friedrich den Zweiten, und um seine Politik ging. Ganz nebenbei wurde auch ein Bistum erweitert, das früher einmal eine ganze Menge Einfluss im alten Reich hatte. Und dann gab es auch schon Kurfürsten, die ja bei der Wahl des Kaisers ein gehöriges Wort mitzusprechen hatten, die aber auch unter dem Einfluss der Kirche standen.
Kurz und gut. Ich wollte wissen, ob es vielleicht eben diese wichtigen Personen in diesem Buch auch im wahren Leben als Gegenspieler gab. Und siehe da (ich hoffe mein Chef verzeiht mir meine Internetzeit in jenen Tagen) da war mehr dahinter.
Ein Moyko von Stulpen war Herrscher auf jener Burganlage, die auf einem Basaltfelsen liegt und heute seinen Namen, wenn auch in leicht abgewandelter Form, trägt: Stolpen. Er soll auch Höchster im Rat der dortigen Slawen gewesen sein. Soweit so gut.
Gab es auch jenen Bischof Bruno? Ja, er kaufte das Land. Oder er kam irgendwie anders dazu. Bisher schweigen da die Quellen, die ich anzapfen konnte. Und dass Friedrich der Zweite zum Sammeln von Stimmen für seine Wahl durch die Lande reiste, das ist auch belegt.
Sollte dann etwa alles in ‚Stulpenburgk' wahr sein?
Nun, ich fand jedenfalls keinen Punkt, den ich widerlegen konnte.
Und fesselnd geschrieben, gut mit vielen Anekdoten jener Zeit und der scharfen Zeichnung der Figuren untersetzt, empfiehlt sich dieses Buch nicht nur für genervte Historienleser und zu überzeugende Geburtstagskinder.
Meine Bekannte verschlingt das Buch eben. Und bisher ist sie genauso begeistert wie ich.
Tipp: Stefan Jahnke hat auch noch andere Bücher geschrieben. Ich werde sie jetzt nach und nach ebenso lesen. Die kurzen Infotexte in den Onlineshops oder auf seiner Webseite www.stefan-jahnke.de versprechen auf jeden Fall viel Spannung!
entnommen aus: www.buecher.de, Buchvorstellung
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«Stolpen einmal ohne Cosel. Erfrischend real und spannend!»
Bewertung von Harald Sommer "Der Neuleser", Meißen/Sachsen, vom 28. Dezember 2009
ausgezeichnet (5 von 5 Sternen)
Ich begleite die Bücher von Stefan Jahnke nun schon seit seinem Erstlingswerk ‚Draußen' und bin immer wieder fasziniert.
Weil er nun auch seit einiger Zeit das historische Genre bearbeitet dachte ich erst, er würde nun in dieses übliche Gewäsch um Endzeitdramen, erfundene Vergangenheit und Kriminales für den Einfältigen abgleiten.
Aber weit gefehlt!
Hatten mich schon ‚Ausgelöscht' und ‚Felssturz' belehrt, dass er seine Bücher grundsätzlich ausgezeichnet recherchiert, an wahre Begebenheiten knüpft und vielleicht gar damit die sicher oft recht blutige, aber auch langweilige Geschichte rund um Sachsen und Thüringen, gerade den Lesern näher zu bringen sucht, die sich nicht unbedingt durch dicke Geschichtsbücher wälzen wollen, so wusste ich schon im Voraus, dass es hier in ‚Stulpenburgk' um Stolpen geht. Und nur eben nicht um die schon so sehr abgedroschene Geschichte um die Gräfin Cosel und ihre Haft, sondern um die Entstehung, oder eher um den Übergang dieser Wehranlage von den Slawen an Sachsen, vorerst das Bistum Meißen.
Eben weil ich dies wusste dachte ich, dass ich mich im Vorfeld kundig mache.
Die Lektüre verwunderte mich dann noch einmal. Jahnke hat es wieder einmal geschafft, mich zu verblüffen, denn entweder er wusste, welche Quellen ich lesen werde oder er hat wirklich alle selbst gefunden und dabei noch weitaus mehr herausgefunden, als ich in meiner kurzen Vorbereitung.
Moyko von Stulpen. Ein Widerspruch schlechthin.
Er verlor seine Eltern in Kampf und Wahnsinn, wusste, dass ihm die Männer des Kaisers nie gebührenden Respekt entgegen bringen werden, schwor aber doch dem jungen Friedrich dem zweiten die Treue, wurde aber dann von diesem grausam verstoßen. Dabei muss er auch noch erleben, wie genau der Mann, dem er doch Rache für den Mord an seiner Schwester und den Missbrauch seiner Tochter schwor, nun für den Kaiser dieses Land in Besitz nehmen soll.
Nebenbei erleben wir noch das Wirrwarr eines Hochwassers an der Elbe im Mittelalter und den fast gänzlichen Untergang der alten Stadt Meißen, aber auch die Arroganz der Kirche gegenüber den Menschen, die den Kirchenmännern doch erst ihre Macht und ihren Reichtum bescherten.
Und dann die Sitten der Lusitzi, der Lausitzer frei übersetzt, der Slawen jener Gegend um Stolpen.
Er hat sie eingefangen, Jahnke, in ‚Stulpenburgk'. Und zwar so, wie selbst einige noch praktizierende Slawen, Sorben jener Gegend, sie heute nicht mehr kennen.
Faszinierend.
Die klare Gliederung des Ganges der Handlung ist bei Jahnke soundso ein Muss. Er beginnt wohl immer mit einer Einführung, einem Prolog, führt dann zurück zum Beginn des Handlungslaufes und schließt dann zum Ende, spätestens im Nachspiel, dem Epilog, alle irgendwann geöffneten Klammern. Und das sind nicht gerade wenige in seinen Büchern. Auch hier in ‚Stulpenburgk' ist das nicht anders!
Seine Figuren verewigt er noch einmal in einer Liste am Ende des Buches, sodass es auch dem Gelegenheitsleser immer möglich ist, sich noch einmal die einzelnen Gestalten und deren Tun zwischendrin zurück zu holen.
Das Schriftbild ist klar, etwas klein vielleicht, aber dafür versteht er es auf immer 308 Seiten das Thema erschöpfend, aber doch durchweg spannend zu verarbeiten. Dabei unterlaufen ihm und seinem Lektorat kaum Fehler. Und wenn doch einer da ist, dann hat Jahnke in Lesungen, auf denen ich ihn schon erleben durfte, sich galant darüber hinweg zu setzen.
Ein spannendes Buch, ein würdiger Vertreter des Genres „Historischer Roman“, wieder ein echter Jahnke.
Sehr zu empfehlen!
entnommen aus: www.amazon.de, Buchvorstellung
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«Stolpen - alte Burg, Slawen und ein verschlagener Bischof. Spannend!»
Bewertung von Frank Lohr, Stolpen, vom 12. Januar 2010
ausgezeichnet (5 von 5 Sternen)
Für meine Begriffe reicht es mir mit den historischen Fällen nun endlich.
Gehe ich in den Buchladen und will mir einen Überblick zu den aktuellen Titeln verschaffen, so finde ich entweder Vampirgeschichten, Harry Potter Bücher oder eben diese historischen Dinger.
Na ja. Ich komme aus Sachsen, lebe nahe Stolpen und erkannte natürlich auch ohne den Buchtext hintenauf, das es da wohl um Stolpen geht.
Oh, wenn ich durch die Burgstadt fahre oder auch an einen der regionalen Ständer im Buchladen gehe, dann kann ich diese Coselstorys nicht mehr hören, sehen und erst recht nicht lesen. Zu viele gibt es da inzwischen. Langweilig, denn diese mehr als vierzig Jahre, die diese Frau da auf der Burg leben musste, die sind nun sicher schon Minute für Minute abgearbeitet. Vielleicht gibt es noch ein paar wenige Sekunden. Aber darüber auch noch ein Buch zu schreiben. Nun ja.
Der Buchhändler hatte ein Exemplar da. Er meinte stolz, dass der Autor persönlich im Laden gewesen wäre und es ihm ins Regal gestellt hätte. Na, vielleicht gehen die Bücher nicht so gut, dass er das tun muss?
Ich blätterte in dem Buch.
Klein, Paperback. Gut gebunden, ordentlich gesetzt. Schönes Titelbild. Interessanter Text hintenauf.
Zum Glück hat mein Händler ein kleines Lesecafe. Und auf die Gefahr hin, das Buch kaufen zu müssen, falls mir ein paar Tropfen des braunen Sachsenwassers hinein tropfen, las ich dieses Buch nun einmal an.
Mir gefiel der Einstieg. Da zieht ein Diener über seinen Chef her. Ein Burgkmeister. Interessante Rechtschreibung, aber vielleicht damals so üblich? Zumindest zieht der über denen Burgherren her. Einen Moyko von Stulpen.
Sollte der der Burg, der Stadt den Namen gegeben haben? Vielleicht!
Und ich las weiter.
Meinen Nachmittagstermin habe ich vollständig vertrieft. Und ich konnte nicht einmal absagen, weil ich einfach die zeit total vergaß. Aber nicht mein Buchhändler.
Na, zum Schluss habe ich das Buch gekauft und zuhause zu ende gelesen. Und ich fasse immer noch nicht, wie Bruno diesem Stulpen so etwas antun konnte. Aber auch nicht, dass der wiederum tat was er tat und sich bei den anderen Slawen unmöglich machte. Vielleicht musste das so sein? Ich weiß es nicht.
Zumindest habe ich ‚Stulpenburgk' nun schon vielen Bekannten empfohlen. Und einige sollen es auch schon gekauft haben.
Jahnke wünsche ich noch viele gute Ideen. Und mir die nötige Zeit, deren Ergebnis dann auch lesen zu können.
Hintern im Buch sind noch ein paar andere Werke des Autors aufgelistet. Das Eine oder Andere werde ich mir noch bestellen. Ich glaube zu wissen, dass ich damit keinen Fehler machen kann.
Und Sie sicher auch nicht!
entnommen aus: www.libri.de, Buchvorstellung
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